Dehnungsfuge

Die Dehnungsfuge ist eine gezielt eingeplante Fuge im Bodenbelag, die Materialbewegungen durch Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit oder Belastung ausgleicht. Sie verhindert Spannungsrisse, Wölbungen oder Schäden im Boden und sorgt für eine langlebige, stabile Verlegung.

Warum sind Dehnungsfugen wichtig?

Ausgleich von Ausdehnung und Schrumpfung – besonders bei Holz, Laminat und Vinyl
Vermeidung von Rissen und Wellenbildung – Schutz vor Materialspannungen
Sicherstellung einer langlebigen Verlegung – besonders bei großen Flächen
Erforderlich bei schwimmender Verlegung – verhindert, dass der Boden „arbeitet“

Typische Einsatzbereiche:

Randfugen – zwischen Bodenbelag und Wänden, Heizungsrohren oder Türzargen
Übergangsfugen – zwischen verschiedenen Bodenbelägen oder bei großen Flächen
Bodenplatten oder Estrichfugen – zur Aufnahme von Spannungen im Untergrund

Richtwerte für Dehnungsfugen:

Bei schwimmender Verlegung (Laminat, Parkett, Vinyl)mind. 8–15 mm Abstand zur Wand
Bei Fliesenböden oder Estrichalle 5–6 m eine Dehnungsfuge setzen
Bei Fußbodenheizung → größere Dehnungsfugen notwendig, da stärkere Materialausdehnung

Wie werden Dehnungsfugen ausgeführt?

Randfugen werden mit Sockelleisten verdeck
Fugen in der Fläche werden mit Profilen oder elastischen Dichtstoffen (z. B. Silikon) gefüllt
Spezielle Dehnungsfugenprofile für gewerbliche und stark beanspruchte Bereiche

Praxisbeispiel:
Ein Laminatboden ohne Dehnungsfuge kann sich durch Temperaturschwankungen „wölben“ oder drücken, was zu Spannungen und Schäden führt. Mit einer sauber eingeplanten Dehnungsfuge bleibt der Boden dauerhaft stabil und optisch ansprechend.