Reifeschleier bezeichnet eine feine, oft milchige oder matte Schicht, die sich auf Bodenbelägen während der Aushärtungs- oder Trocknungsphase bildet. Sie entsteht durch chemische Prozesse, insbesondere bei mineralischen Baustoffen wie Estrich, Beton oder zementären Spachtelmassen.
Eigenschaften und Ursachen:
– Tritt häufig bei frisch verlegten Estrichen auf, insbesondere bei Zement- oder Anhydritestrichen
– Kann durch Feuchtigkeitsverdunstung entstehen, wenn sich feine Partikel an der Oberfläche ablagern
– Wirkt als Trennschicht, kann die Haftung von Klebstoffen oder Oberflächenbeschichtungen beeinträchtigen
– Optisch als milchige oder matte Schicht sichtbar, vor allem auf polierten oder glatten Oberflächen
Typische Einsatzbereiche und betroffene Materialien:
– Estrichböden, insbesondere bei langen Trocknungszeiten
– Betonoberflächen, wo Kalkausblühungen oder Feuchtigkeitsreaktionen auftreten können
– Zementäre Spachtelmassen, durch chemische Reaktionen während der Aushärtung
– Naturstein- oder Fliesenböden, wenn Fugenmaterial oder Baufeuchtigkeit Rückstände hinterlässt
Entfernung und Vorbeugung:
– Mechanisches Schleifen oder Bürsten, um lose Rückstände abzutragen
– Spezielle Reinigungsmittel oder Zementschleierentferner, abhängig vom Material
– Vermeidung durch kontrollierte Trocknung, z. B. langsame Feuchtigkeitsabgabe durch Abdecken
– Gründliche Untergrundvorbereitung, um Haftungsprobleme für nachfolgende Beschichtungen zu vermeiden
Besondere Merkmale:
– Kann Einfluss auf die Optik und Funktionalität des Bodens haben, insbesondere bei Beschichtungen oder Versiegelungen
– Oft ein Zeichen unzureichender Feuchtigkeitsregulierung während der Trocknungsphase
– Regelmäßige Kontrolle vor der Weiterverarbeitung notwendig, um Probleme mit Haftung und Optik zu vermeiden
Reifeschleier ist ein häufiges Phänomen bei mineralischen Bodenbelägen, das durch gezielte Reinigung oder Untergrundvorbereitung beseitigt werden kann, um die Qualität und Haltbarkeit des Bodens zu gewährleisten.